Ibn Battuta: Reisen ans Ende der Welt

Ibn BattutaAlle Welt redet von Marco Polo – und dabei ist der größte Teil seiner Darstellungen, wie neue Forschungen zeigen, wahrscheinlich Schwindel, Erfindung oder Zugabe von Nachgeborenen. Der wahre Weltreisende des Mittelalters ist Marco Polos jüngerer Zeitgenosse Ibn Battuta, ein Marokkaner, der zwichen 1327 bis 1357 die Welt bereiste. Von seiner Heimatstadt Fes mchte sich der junge Battuta nach Mekka und Medina auf, um ein Hadsch zu werden, von dort aus bereiste er die ostafrikansiche Suaheli- Küste bis in die Höhe des heutigen Tansania. Zurück im Vorderen Orient wendet er sich nach Kleinasien und Byzanz, um schließlich von Südrussland aus, wo damamls die Tataren IMG_5511herrschen nach Buchara und Samarkand, den sagenhaften Städten an der Seidenstraße, zu reisen, ehe er nach der Durchquerung Afghanistan Delhi erreicht, wo er Zeuge wird, wie der blutrünstige Sultan Tuqul die ganze Bevölkerung Delhis in seine neue Kunsthauptstandt Dalautabad nach Südindien verschleppen läßt. Von Delhi baus bricht Battuta zu seiner größten Reise auf: er segelt über die Malediven, Ceylon und Kambodscha nach China in das Reich der späten Yüan-Dynastie, wo er die Abenddämmerung der mongolischen Herrschaft miterlebt, kurz bevor die chineischen Ming die Mongolen wieder in die Steppe jagen. Als reifer und hochgeehrter Mann kehrt Battuta schließlich nach Fes zurück – und noch immer ist sein Forscherdrang nicht befriedigt. Auf seiner letzten Reise durchquert er die Sahahra und erreicht ein halbes Jahrtausend vor dem ersten Europäer die esagenhafte Goldstadt Timbuktu am Niger. Die vorliegende und vorzüglich aufgemachte Ausgabe beschreibt vor allem die chienischen Reise. Ein informiativer Essay des Herausgebers H.D. Leicht ordnet Ibn Battua in die Geschichte des mittelaltelrichen und islamischen Reisens ein. Ein Buch für alle, die die Welt wirlich einmal durch eine fremde Brille sehen wollen.

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