Dieses Buch ist ein Märchenbuch im besten Sinne des Wortes, und das gleich in zweifacher Hinsicht: erstens erzählt es von der Verwirklichung eines Traumes und zweitens von lauter guten Menschen. Hauptfigur des vorliegenden Buches ist der Pakistani Niaz Quereschi, der in den frühen 1960er Jahren von Pakistan aus zu Fuß nach Deutschland marschiert, um dort Geld für seine notleidende Familie in Lahore zu verdienen. Er besorgt sich die nötigen Visa, ein wenig Geld und reist mit der Eisenbahn von Lahore über Quetta in den Iran. In Maschhad betet er am Grab des achten Imam, reist weiter nach Teheran, Bagdad und Damaskus. Überall betet er an den Gräbern schiitischer Heiliger. Nirgendwo hat er Geld für Essen Trinken und Unterkunft, aber überall wird in großherzig geholfen, manchmal sogar von den Ärmsten der Armen. Die Schilderungen in dieser Reise besitzen etwas Ermutigendes, weil sie Menschen am Wegesrand in ihrer selbstlosen Hilfsbereitschaft porträtieren. Mit ihrer Hilfe gelingt Niaz die Durchquerung der Türkei, Jugoslawiens, ehe er von einem freundlichen Ehepaar nach Österreich mitgenommen wird. Der Freund, der ihn begleitet, bleibt in Salzburg hängen, findet Arbeit und eine Frau und wird zum Österreicher. Ähnlich ergeht es Elias in Hamburg, wo er Ursula eine Lehramtsstudenten kennen lernt, heiratet und mit ihr drei wunderbare Söhne hat. Seinen Plan in Großbritannien Maschinenbau zu studieren, gib dir deswegen auf und lässt sich in Hamburg zum Techniker umschulen. Fast 40 Jahre arbeitet er als technischer Dienstleister in der Hamburger Innenbehörde und wird zum Patriarchen einer großen beständig wachsende deutsch-pakistanischen Familie. Niemals vergisst er die Dankbarkeit, die er seinen Helfern, aber auch dem Land schuldet das sie ihn aufgenommen hat. Im Originalton hört sich das folgendermaßen an: „In Hamburg fühle ich mich ganz und gar zu Hause. Mit den Jahren bin ich ein richtiger Hamburger geworden. Ich habe mich der hanseatischen Lebensart angepasst, ich liebe die Gelassenheit, die Gemütsruhe und die Zurückhaltung meiner Mitbürger. Mein Migrationshintergrund verschwindet nicht, aber er verblasst mit der Zeit.“
Das Buch endet mit Qureschis 80. Geburtstag zu dem auch das vorliegende Text, bearbeitet und geglättet von Peter Schütt, erschienen ist. Seinem ganzen Habitus es etwas von einem Kinderbuch, seine Moral ähnelt der des kleinen Prinzen, ohne dass die Sprache so poetisch wäre. Allerdings kann niemand die Augen davor verschließen, dass es in der Epoche der muslimischen Massenmigration nach Europa einen politischen Zweck verfolgt, nämlich die Propagierung einer Welt menschlicher Mildtätigkeit ohne Grenzen. Das vorliegende Buch erzählt die Geschichte einer problemlos gelingenden Integration, von der man sich wünschen würde, sie wäre der Normalfall.
Zu Fuß von Pakistan nach Deutschland NIAZ QURESHI erzählt von den Abenteuern, Glücksfällen und Geheimnissen seines ostwestlichen Lebensweges. Aufgeschrieben von PETER SCHÜTT