Schreiber: Die Kandidatin (Exzerpt)

Erzählung/ Schilderung vorwiegend aus der Perspektive der Kandidatin mit auktorialen Passagen.   Anklänge an die Berliner Staatssekretärin. Swasan Chebli (palästinensische Herkunft, hoher Politiker als Förderer, Gerhard Reuter (Steinmeier) – Im Unterschied zu Chebli aber kam die Kandidatin noch über die Balkanroute und leidet, nach eigener Auskunft, bis heute unter den damals erlittenen    Traumatisierungen.

Am Beginn des Buches pressegerechte Inszenierung einer rechtsextremen Entgleisung in Sachsen  Zitat über Sachsen „Hier gehörte sie nicht hin. Der spießige, rückwärtsgewandte  Landstrich mit seinen kleinbürgerlichen Wohnzeilen.“  Eine Globus (Spiegel) Reporterin die im zeitgemäßen Gender Kluft einhergeht. Zitat S.22.

Wir befinden uns irgendwo in der Mitte des 21. Jahrhunderts im Vorfeld einer Bundestagswahl. Vom Wahlrechts sind alle Personen über 70 Jahre ausgeschlossen, dafür dürfen alle   ab 16,   inklusive nichtdeutscher Personen mit Duldung, wählen. Nachrichten und Zeitungen gibt es nicht mehr,  Informationen werden durch die Außenstellen der Ministerien und über so genannten „Peer-Journalismus“ vertrieben, bei dem Agenturen ihre Klientel mit den passendem Meinungsbeiträgen versorgen. Der Euro befindet sich am Rande des Zusammenbruchs und hält sich gerade noch so am Leben. Größere  Geschäfte werden nur noch auf der Grundlage von Gold und Aktien getätigt. Gesetzlich krankenversicherte Personen müssen Einwegspritzen Verbandszeug mit ins Krankenhaus bringen. Reichen die Versicherungspunkte des gesetzlich Krankenversicherten nicht aus, wird er nicht mehr behandelt und kommt zu  sterben in die „Endhalle“. Zugleich lobt ein „Ministerium für Gerechtigkeit“ Hunderte von Millionen Euro für Projekte im „Kampf gegen rechts“ aus. Eine „Peinlichkeitsanalyse“ wurde an den  Universitäten, eingeführt, die eine genaue Durchleuchtung der Bewerber vorschreibt, um zu verhindern, dass sich Rechte/Faschisten an den Unis breitmachen. In  offiziellen Verlautbarungen ist und unter Androhung von Strafe der Gebrauch des Begriffs „Islam“ verboten und durch „Friedensreligion des Islams“ ersetzt worden. Ein neuer Personalausweis wurde eingeführt, auf dem haarklein alle Identitätsklassen vermerkt werden. Dieser neue Personalausweis wird ergänzt durch ein vorgesehenes „Diversitätsgesetz“, das unterschiedlich privilegierte Kategorien von Diversität unterscheidet: (1. Klasse z. B.  PoC, 2. Klasse: z. B:  Frauen, 3. Klasse z. B. Osteuropäer). Ein Sonderkündigungsrecht für Nicht-Diverse (also Weiße) soll es erlauben, Weiße von ihren Positionen zu entfernen, wenn ein Diverser zur Verfügung steht.  In Berlin laufen Schulversuche mit einer „Tajiip Erdoğan“ Schule bei der bereits wieder die Geschlechtertrennung eingeführt wurde. Will man schick sein, kleidet man sich nach der GenderMode  (Zitat Seite 22)

Nach Ansicht der Bundeskanzler-Kandidatin Sabah Hussein kann aber die Diversität noch viel weiter getrieben werden. Auch der „Kampf gegen rechts“ braucht neuen Auftrieb. So fordert sie in einem Interview mit dem Magazin „Globus“, dass unschwer als der „Spiegel“ zu erkennen ist, die vollständige staatliche Kontrolle der privaten Kommunikation von Bundeswehrsoldaten, um rechten Netzwerken auf die Spur zu kommen. Der zunehmenden  Wohnungsnot will sie durch Definition von Obergrenzen an Quadratmetern Wohnraum begegnen.  Die noch immer ungleiche wirtschaftliche Lage von Weißen und Diversen soll durch eine „Weißensteuer“ begegnet werden.

Kein Wunder, dass diese muslimische Kandidatin der Ökologischen Partei das Land gewaltig spaltet. Rechte und linke Gewalttäter halten die Öffentlichkeit in Arten (man mag gar nicht glauben dass die Rechte bis 2050 ausgehend von ihrer derzeitigen Kümmelringsexistenz  derart in einem Staat erstarken könnte, der dem oben beschriebenen auch nur in Ansätzen gleicht). In diesem System ist die weiße Bevölkerung auf etwa 30 % geschrumpft und es gelingt ihr noch nicht einmal, wenigstens eine Quote von 30 % für sich zu erkämpfen. Paradox, dass die gutverdienenden Weißen zu großen Teilen die Ökologische Partei wählen, sich aber vor ihrer Politik in „Gated Communities“ zurückziehen. In Mecklenburg soll ein großes Autonomes Territorium für Weiße entstehen (Vorbild „Orania“ in Südafrika)

Die Kandidatin selbst, im äußeren Habitus und Werdegang ein wenig der Berliner Staatssekretärin Swasan Chebli nachgebildet, wuchs in einem palästinensischen Flüchtlingslager auf. Ihr Vater arbeitete Tag und Nacht in Deutschland um die Familie zu ernähren (das unterscheidet ihn allerdings vom Chebli-Vater, der sein Leben lang nur von Sozialhilfe lebte). Von Anfang an fühlte sich die kleine Sabah diskriminiert, einfach weil andere mehr hatten. Anders als durch Diskriminierung kann sie sich Ungleichheit nicht erklären. Ihr Aufstieg begann durch die Förderung durch Innenminister Gerhard Reuter, der zwar ein Weißer ist, sich aber durch Anbiederung an die Diversität Vorteile verspricht. „Ihm graute  bei der Vorstellung, Migrantenverbände könnten seinen Karriere Weg versperren, weil ich ein alter weiser Mann war. Es gab nur eine Lösung: er muss die als Schutzpatron der Migranten auftreten und möglichst viele Posten um ihn herum mit jungen, diversen, muslimischen weiblichen Personen mit viel falls wir einmal besetzen.“ Geradezu kabarettreife Szene, wenn etwa der Herr Minister der schmuckbehängten Sabah bei Tisch sitzt und fragt: “Warum driftet die arabische Welt seit Jahren immer tiefer ins Chaos ab? Liegt es an der Religion, Sabah, wie die Kollegen in der EU behaupten?“ Einen solchen Flachsinn würde man nicht einmal Herr Steinmeier zutrauen.

Innerhalb der ökologischen Partei reüssierte Sabah Hussein durch ihre „Hijab Kampagne“, in der sie das Recht auf das Kopftuch als  Zeichen der Emanzipation der Frau darstellte. Es gelingt ihr, mit Hilfe der Mainstreampresse innerhalb der ökologischen Partei liberale Muslime zu verdrängen und eine Quotenregelung zugunsten von Hijab Trägern  durchzusetzen. Peter Helderberg, ein verdienter Grüner, der sich früher an die Schienen gekettet hatte und einmal Ministerpräsident von Schleswig-Holstein gewesen war, wird bei der Konkurrenz um die Spitzenkandidatenposten der ÖP durch Sabah Husseins feministisches Netzwerk ausgestochen

Wie sieht die Innenbefindlichkeit der Kandidatin aus? Flach wie eine Flunder, möchte man sagen. Sie ist eine Heuchlerin, die die Genderei nur vortäuscht, die mit High Heels und goldener Cartier Uhr unterwegs ist und über eine Superwohnung in Monaco verfügt.  „Sie, die tief im Minus beginnen und lange tief im Minus leben musste, hatte doch nun ein Anrecht, diese negative Bilanz mit Guthaben zu füllen und auszugleichen. War das nicht gerecht? Sie hatte mehr gelitten, mir gekämpft, mehr entschuldigt als all die reichen Deutschen, die in Sicherheit geboren und in Wohlstand aufgewachsen waren. Es ging nun darum, die kleine Saba, die so einen unglücklichen Start erleben musste, endlich glücklich zu machen. Teure Kleider, goldene Armreifen, auffälliger Lippenstift und ein einflussreicher Posten. Begehrenswert und unabhängig sein. All das sollte helfen, ihre Bilanz auszugleichen.“ Funktioniert nicht.

Das Buch bezieht stattdessen seine Stärken aus der intelligenten Extrapolation gegenwärtiger Tendenzen und Stimmungsbeschreibungen. Die Personen besitzen keinerlei Tiefe und  agieren nur als Gedankenträger. (war bei „Circle“ auch so- evtl vergleichen). Einzelne Passagen regen trotzdem zum Schmunzeln an (Zitat Seite 22).

Sabah Husseins Antagonist ist der Reporter Jonas Klagenfurt, der für die „fast rechtsextreme“ Zeitschrift „Akut“ schreibt und der ZfD (Zukunft für Deutschland) nahesteht. Dachte man, aber er taucht im weiteren Verlauf des Buches kaum noch auf. Zunächst aber wird ihm ein Dossier zugespielt, das die junge Kandidatin mit der Hisbollah in Verbindung bringt. Das ist einer der Handlungsstränge. Zweites Handlungselement: Eine Chinareise, bei der die Deutschen wie Kolonialabhängige abgefertigt werden, sich aber trotzdem als moralisch besonders edel hervortun. (Nach dem Motto: „Wir haben zwar keine leistungsfähige Internetstruktur, aber dafür drei Geschlechter in Deutschland“) Eine namenlose Bundeskanzlerin, die ohne nähere Konturierung durch die Handlung geistert, leitet die Delegation, hier extreme Unfertigkeiten in der Personenkonstruktion. Wer ist sie, warum tritt sie nicht mehr an?

Die Kandidatin auf Wahlkampftournee. Sie besucht eine Schule in Recklinghausen und korrigiert die Schüler bei der Verwendung männlicher Begriffe in den Popsongs, die die Schüler gut finden. In Bochum besucht sie ein Wohncontainer und empfiehlt den Bewohnern, die kaum über die Runden kommen, Migrationshelfer zu werden. In Düsseldorf spricht sie vor Unternehmen und trifft auf eisiges Ablehnungen.  Ihr Programm besteht nur in maximaler Diversität und der Behauptung, dass das gut für alle sei. Kann es eine Kandidatin geben, die auf derartigem Niveau glaubhaft agiert? Nach dem Besuch bei den Unternehmen geht sie in einen 007 Film mit einer schwarzen lesbischen behinderten Frauen mit Behinderung als Bond-Ersatz.(Satire die übertreibt, enthauptet sich selbst).

Zwischenbemerkung: Die Protagonisten werden lächerlich gemacht, die Beschreibungen verraten die Haltung des Autors, das ist immer schlecht. Er macht die Akteure nicht stark.

Schnitt: Gründungsarbeiten in Neu-Gotenhafen, einem Refugium für Weiße in Mecklenburg-Vorpommern. Wieder eine Stilblüte:  Ein glatzköpfiger Mann (!)mit Namen Alexej (!) bringt den Rechten einen dunkelgrauen Alu Koffer (!) wahrscheinlich aus Russland. Grobes Holz. Ein rechtes Netzwerk wird angedeutet, dass in allen Ministerien sitzt und nur darauf wartet, die Macht „die Islamtussi“ abzuschießen.

In der Mitte des Buches wird der Leser Zeuge wie ein „Salon“ von Sabah Hussein aussieht. Sie trifft sich mit vier anderen Netzwerken, natürlich Frauen mit Diversitätsmerkmalen. In diesem Zusammenhang wird auch „Marwan“ erwähnt, ihr durchschnittlicher Ehemann, der sein Geld in der Pharmaindustrie verdient. Völlige Funktionsfreiheit dieser Buchpassage.

Reise durch den Libanon, einem was Diversität betrifft geradezu beispielhaften Land mit einem ganzen Dschungel von Quoten (Seite 128). Die Kandidatin rätselt, warum ging das denn so schief? (ZB: Kann eine Politikern wirklich so dumm sein wie die dargestellte. Kandidatin?

Deutschland hat einen Alleingang der Flüchtlingsaufnahme innerhalb der EU begonnen, in dessen Rahmen jeden Monat 5000 Migranten über eine Luftbrücke aus acht ausländischen  Auffanglagen nach Deutschland gebracht werden.

Auf ihrer Libanon Reise wird sie mit Nachrichten von ihrem missratenen Bruder Hamza und mit „Mleeta“ konfrontiert, einer Hassschule der Hisbollah gegen Israel (Auch diese Hinweise werden im weiteren Verlauf des Buches nicht vertieft). Außerdem wird bekannt, dass die Kandidatin ein sündhaft teures Apartment in Monaco besitzt und dass sie mit dem Antisemitismus der Hisbollah in Verbindung steht.  Diese Akut-Lampagne wird sofort durch einen Artikel des „Globus“ konterkariert der über linke und antifaschistische Netzwerke  Netzwerken geteilt wird. Die Umfragen zeigen dass sie bei den Weißen weiter absinkt ( aber die wählen sie ohnehin kaum) aber bei den Migranten legt sie durch den Antisemitismusverdacht nur noch zu. Aber wer hat AKUT  diese Details gesteckt? Wer ist der Maulwurf?

Es folgt eine interreligiöse Zeremonie in einer ehemaligen Kirche in Berlin Kreuzberg. Es handelt sich um ein Gotteshaus für alle Religionen, in denen die Muslime einen Minrab eingerichtet haben (die Juden lehnten ab) Längst haben die Kirchen ihre Pforten für Veranstaltungen aller Art geöffnet. Pastor Lembke sinniert darüber, warum der Einfluss der Kirche zurückgeht, obwohl sie so wunderbar divers ist und aus dem dornengekrönten Jesus eine Blumenkind gemacht hat. Das kann er nicht verstehen. Wieder ein Beispiel für überzogen Ironie: eine Erotikmesse darf in der Kirche stattfinden, wenn vorher die Heiligenfiguren verdeckt werden Während der interreligiösen Veranstaltung kommt es zu einem Anschlag, ausgeführt von einer weiblichen Sicherheitsbeamtin. Die Kandidatin wird lebensgefährlich verletzt.

Es folgen revolutionsähnliche Zustände in Deutschland. Die Rappperin Yasemin Brutal heizt den Hass durch ein antideutsches Rap-Lied an (Seite 154) und zerfetzt die deutsche Flagge auf der Bühne. In Berlin-Grunewald stürmt der Mob die Villen, in Hamburg und Hannover werden Geschäfte geplündert, Kirchen, Schulen und Rathäuser werden angezündet. Die Migrationsjugend steht auf und schreit „Wir wollen die gleichen Lebensbedingungen“. Nach den Unruhen werden massive Hilfspakete und Geldzahlungen an Migranten organisiert. Die Weißenenklave Neu Gotenhafen wird geschlossen, konservative Reporter werden ins Visier genommen, konservative Server geschlossen.

Im Krankenhaus wird das Leben der Kandidatin gerettet.  Ein Gespräch mit einer Deutschen wird publik, in dem die die Kandidatin fragt, wieso ihre Großmutter in der „Endhalle“ liegen muss.  Antwort: „Wir brauchen das Geld anderweitig, um die Welt gerechter zu machen.“

Nach der (Blitz)Genesung der Kandidatin kommt es zum TV Duell. Wolfgang Bauer, der Kandidat der CPD, hat das Programm maximal an das Programm der ÖP angeglichen und  lauter Diverse um sich versammelt, trotzdem laufen ihm die Stammwähler weg. In dem TV Duell mit seinen extrem parteiischen Moderatoren fordert  Sabah Hussein die Umsiedlung von Migranten in den „weißen“ Osten, was notfalls durch ein Begrüßungsgeld für die Migranten, Steuererleichterungen und Wohngeld ermöglicht werden soll-. Außerdem sollen weiße Menschen einen „Antirassismus-soli“ bezahlen. Die Kandidatin fordert einen neuen Straftatbestand „Diversitätsbetrug“, weil immer mehr Menschen Diversität vortäuschen, um sich Vorteile zu verschaffen. Dann unterläuft dem männlichen Kandidaten ein unverzeihlicher Fehler: er sagt „Kopftuch“ statt „Hijab“ und alle sind erschüttert. Das mediale Echo postuliert einen überwältigenden Sieg der Kandidatin.

Es folgt der Prozess gegen die Attentäterin. Ihr Name ist Denise Stein, sie kommt aus dem Osten, wo man die Veränderungen hasst, die Deutschland ergriffen haben. „Denise spürte immer mehr Verzweiflung, als sie merkte, dass nichts die neuen Gewinner aufhalten würde. Sie nannten es moralisch richtig, Ansprüche anmelden zu können, nur weil sie eine bestimmte Hautfarbe, Religion oder sexuelle Identität halten. Und alle stimmten zu!“   Denise geht zur Polizei und wird Teil von oppositionellen Netzwerken, die Politiker verachten. Die Richterin im Prozess ist eine muslimische Hidschabträgerin, ein Befangenheitsantrag wird abgelehnt. Bei dem Prozess nimmt die Angeklagte kein Blatt vor den Mund und schildert ihre Motive. Muslimische Experten berichten von einem weitgespannten rechten Netzwerk. Sven Birne, ein  rechter Aktivist gesteht die Pläne eines rechten Umsturzes, um sich eine mildere Strafe einzuhandeln. Lebenslange Freiheitsstrafe.

In der Folgezeit werden überall im Land Sympathisanten der Rechten verhaftet. Die ZfD wird bei Eilantrag verboten, rechte Medien werden geschlossen, eine „zentrale Chefredaktion für soziale Netzwerke“ wird eingeführt. Die Kandidatin gewinnt die Wahl triumphal.

Das Buch endet unbefriedigend mit einem Gespräch zwischen der Kandidaten und ihrer engsten Mitarbeiterin Jette. Diese enthüllt, dass sie der Maulwurf war, weil sie sich ungerecht behandelt fühlte und weil ihre ganz persönlichen Leistungen nicht zählen. Allerdings wunderte sie sich, dass ihre Indiskretionen bei der Presse überhaupt nichts bewirkten. Aber sie hat noch ein letztes brisantes Foto im Petto, über das der Leser Näheres nicht erfährt. Nach dem Gespräch mit Jette geht die Kandidaten zu ihren Anhängern, um ihren Sieg zu feiern.

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