Stone: Der Allesverkäufer

Auch wenn es am Anfang vielleicht nicht den Anschein gehabt hatte –  Jeff Bezos gehört wie Steve Jobs oder Bill Gates zu den  großen Verwandlern der Welt.  Aus kleinsteniAnfängen erschuf er eine Unternehmung neuen Typs, dessen Fähigkeiten und Wandelbarkeit weit über das hinausgehen, was Fírmen bislang zu leisten imstande waren.  Ein globaler Internetorganismus ist entstanden, von der neimand sagen kann, zu welcher Größe er noch wachsen wird.

Der amerikanische Wirtschaftsjournalist Brad Stone hat es unternommen, die Geschichte des Firmengründers nachzuzeichnen, eines kreativen Ausnahmetalents, dessen geradezu  beängstigende Intelligenz und Konsequenz ihn innerhalb von nur zwanzig Jahren vom verschuldeten start up-Unternehmer zum reichsten Mann der Welt aufsteigen ließen.   Es ist die Geschichte eines Menschen, der sich bereits im Kindesalter durch erstaunliche Kreativität auszeichnete und schon im Alter von 34 Jahren sein Lebensthema fand: den Aufbau einer immer leistungsfähigeren und umfassenderen Internetstruktur, die eigentlich mehr aus Zufall mit dem Buchgeschäft begann um sich dann zu einem immer globaleren digitalen Marktplatz zu entwickeln, der alles und jedes absorbieren, organisieren und optimieren kann.

Brad Stone entfaltet die Geschichte Amazons vom belächelten Internetbuchhandel zum Meister der globalen Technologiekonzern als ein spannendes Stück Wirtschaftsgesichte. Er schildert Möglichkeiten, Engpässe und Durchbrüche, aber auch die erbarmungslosen Kämpfe gegen die (zeitweise) größeren Platzhirsche wie Barnes & Nobles, Wal Mart, später Google, Apple und Microsoft. Amazon erringt seine Erfolge auf der Grundlage einer maximalen Kundenorientierung, die aber auf Kosten der Wettbewerber, Zulieferer und der eigenen Belegschaft geht, von der bei bescheidener Entlohnung maximaler Einsatz erwartet wird. Im Mittelpunkt der Geschäftspolitik steht immer der günstigste Preis, was Kunden und Firma gleichermaßen zugute kommt, wie Stone an einem Beispiel erläutert.  So hatte etwa Jobs hatte für das iPhone exorbitante Gewinnmargen veranschlagt, was sofort jede Menge Mitbewerber auf den Plan rief, die ihm am Ende einen Teil des Marktes wegnahmen. Bezos dagegen gibt sich bei seinen Preisen mit kleinen Margen zufrieden, weil kleine Margen niedrige Preise und damit Massenverkäufe erlauben und weil geringe Gewinnmargen Wettbewerber davon abhalten, sich auch auf diesem Markt zu versuchen.

Das Buch endet im Jahre 2010, – nicht aber die Erfolgsgeschichte von Amazon, deren weitere Entwicklung  der Autor in seinem neu erschienen Buch „Amazon unaufhaltsam“ bis zum Jahre 2021 beschreibt.

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